Eine hochkarätige Runde diskutiert am Dienstag, 17. September, 19 Uhr, an historischem Ort über die juristische Auseinandersetzung des Staates mit der Roten Armee Fraktion. Unter dem Titel „Die RAF-Prozesse: Desaster oder Stärkung des Rechtsstaats?“ veranstaltet das Haus der Geschichte Baden-Württemberg im Gerichtssaal in Stuttgart-Stammheim eine Podiumsdiskussion.

Mit dabei sind Persönlichkeiten, die aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Gerichtsverfahren blicken: Der frühere Richter Dr. Eberhard Foth sprach die Urteile unter anderem im ersten Stammheim-Prozess 1977 gegen Andreas Baader, Ulrike Ensslin und Jan-Carl Raspe. Der Rechtsanwalt Kurt Groenewold war Wahlverteidiger der RAF-Gründer, bevor er vom Prozess ausgeschlossen und jahrelang mit einem Berufsverbot belegt wurde. Der Journalist Ulf G. Stuberger ist langjähriger Prozessbeobachter und Autor mehrerer Bücher über die RAF. Es moderiert Stefan Siller, Redakteur der SWR-Hörfunk-Sendung „Leute“.

Das Mehrzweckgebäude mit dem Gerichtssaal wurde 1975 für die Prozesse gegen RAF-Mitglieder direkt neben der Justizvollzugsanstalt Stammheim errichtet. Dort fand 1975 bis 1977 der Strafprozess gegen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe statt, später standen dort unter anderem Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt vor Gericht. Der Saal wird heute noch für Prozesse mit hohen Sicherheitsanforderungen genutzt. Das Gebäude soll in einigen Jahren abgerissen werden.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung beim Besucherdienst des Hauses der Geschichte erforderlich: Telefon 0711/2123989, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Quelle: Haus der Geschichte Baden-Württemberg