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Ausbildungsbilanz des Handwerks stimmt nachdenklich

Die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker steht bei Jugendlichen auf der Wunschliste ganz oben. Die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker steht bei Jugendlichen auf der Wunschliste ganz oben. Handwerkskammer Region Stuttgart

Abwärtstrend nimmt weiter Fahrt auf

Handwerkskammer unterstützt Betriebe bei der Suche nach Azubis

Die Schere zwischen angebotenen Ausbildungsplätzen und neuen Azubis geht weiter auseinander. Zum Ende des vergangenen Jahres wurden bei der Handwerkskammer Region Stuttgart 4.090 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge gezählt. Das sind 5,7 Prozent oder 245 Verträge weniger als zum Stichtag des Jahres 2012. „Es zeichnet sich ab, dass die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk unverändert hoch ist, die Betriebe bei der Bewerberauswahl aber zunehmend größeres Gewicht auf leistungsstärkere Jugendliche legen“, betont Bernd Stockburger, Geschäftsführer bei der Kammer für den Bereich Berufsbildung. Insgesamt werden in der Region Stuttgart derzeit 10.200 junge Menschen in einem der 100 Handwerksberufe ausgebildet. Als beliebtester Ausbildungsberuf machte einmal mehr der Kfz-Mechatroniker das Rennen, gefolgt vom Friseurberuf und dem Elektroniker.

Fast 1.000 freie Lehrstellen, die in der Online-Lehrstellenbörse der Kammer in 2013 gelistet waren, blieben unbesetzt. 2011 konnten 593 bekannte Stellen nicht vermittelt werden, 2012 waren es 652. „Diese sich verschärfende Situation bereitet uns Sorgen, weil die demografische Entwicklung und der zunehmende Fachkräftebedarf mit der aktuellen Lage nicht zusammenpassen“, so Stockburger. „Für Handwerksunternehmer wird es eine zusätzliche Option sein, schwächeren Jugendlichen eine Chance auf eine Ausbildung zu geben.“ In der Realität gebe es viele junge Menschen, die motiviert und leistungsbereit seien. Dieses Potenzial gelte es zu heben, um weiterhin die Fachkräfte für die Zukunft zu generieren.

Die Zunahme der neuen Azubis mit Abitur entwickelte sich von rund 9 Prozent in 2011 auf 10,6 Prozent in 2012, im vergangenen Jahr stieg der Wert auf 11,6 Prozent. Auch die Realschüler sind bei den Berufseinsteigern mit 39,5 Prozent  (Vorjahr 37,8 Prozent) stärker vertreten. Dagegen sank die Zahl der Hauptschüler von 44,4 Prozent in 2012 auf 40,5 Prozent im vergangenen Jahr.

Für das kommende Ausbildungsjahr werden die Maßnahmen der Kammer zur Nachwuchsgewinnung und zur Unterstützung auf hohem Niveau fortgeführt – Schulbesuche und Messeauftritte gehören seit langem dazu. Stockburger: „Unser Ziel ist, die Handwerksberufe von den Kindergärten bis hin zu Hochschulen präsent werden zu lassen. Willkommen sind uns Studienabbrecher, die wir für das duale Ausbildungssystem begeistern können genauso wie interessierte Jugendliche mit Migrationshintergrund.“

Als Service bietet die Handwerkskammer Hilfe bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen sowie Moderationsangebote zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen erfolgreich an. Auch die Berufsorientierungsangebote in den Ausbildungswerkstätten der Bildungsakademie in Stuttgart Weilimdorf werden intensiv fortgesetzt.

Quelle: Handwerkskammer Region Stuttgart 

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