31. März 2014; Hkom

Eine Erdbebenstation zeichnet alle Schwingungen des Erdbodens auf. Von Erdbeben aus nah und fern, von Industrieanlagen, Straßenverkehr und Meeresbrandung. Auch die Erschütterungen durch Luftangriffe auf Stuttgart im  Zweiten Weltkrieg wurden zeitlich exakt wie ein Naturereignis von der Nadel der Seismografen in berußtes Papier „geschrieben“. Das Institut für Geophysik (Geophys) lädt ein zur Präsentation von im vergangenen Jahr entdeckten, 70 Jahre alten Messblättern, auf denen die Bombardierungen Stuttgarts im Jahre 1944 seismologisch dokumentiert sind.

Prof. Manfred Joswig, Leiter des Instituts für Geophysik, wird aus heutiger Sicht auf die ebenso ungewöhnlichen wie erschütternden wissenschaftlichen Dokumente blicken und die Arbeitsweise in der Erdbebenstation Stuttgart zwischen 1939 und 1945 schildern.

Edgar Harwardt, Künstler und Entdecker der Bombardierungs-Seismogramme zeigt und spricht über einige besonders eindrucksvolle Originale der von ihm als moderne Meditationsbilder empfundenen Ruß-Seismogramme.

Dr. Roland Müller, Leiter des Stadtarchivs und als Historiker intensiv mit der Geschichte Stuttgarts in der NS-Zeit befasst, ordnet die Aufzeichnungen in den stadtgeschichtlichen Kontext.

Wann: 03. April 2014, 10:00 Uhr

Wo: Institut für Geophysik Azenbergstr. 16 70174 Stuttgart

Nähere Rauminformationen werden im Gebäudeeingang bekannt gegeben.